FUCHS BluEV ist eine neue, allumfassende Produktlinie mit Schmierstoffen, Thermofluiden und Spezialflüssigkeiten für die Mobilität der Zukunft. Dass der boomende Markt darauf gewartet hat, zeigt der Produkt-Launch in Schanghai.
FUCHS BluEV ist eine neue, allumfassende Produktlinie mit Schmierstoffen, Thermofluiden und Spezialflüssigkeiten für die Mobilität der Zukunft. Dass der boomende Markt darauf gewartet hat, zeigt der Produkt-Launch in Schanghai.
Eine kurze Irritation, mehr nicht. Das scheinen die Eintrübungen des weltweiten
E-Mobilitätsmarktes gewesen zu sein. In China, dem wichtigsten Markt für Elektrofahrzeuge, ist bereits seit Sommer der nächste Boom in vollem Gange. Dort und in Europa wird laut McKinsey&Company der Marktanteil der Elektrofahrzeuge Ende 2020 wahrscheinlich sogar höher ausfallen, als noch vor der Corona-Krise erwartet. In diesem Wachstumsmarkt ist der Bedarf an produkt-spezifisch angepassten Schmierstoffen groß. FUCHS reagiert mit einer neuen Produktlinie: FUCHS BluEV. Die Vorstellung des Portfolios in Schanghai, so zeigt sich, kommt zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Gary Hooper, der die E-Mobilitäts-Aktivitäten von FUCHS China verantwortet und seit 18 Jahren im „Reich der Mitte“ arbeitet, schätzt die Zukunftsperspektive des
E-Mobilitätsmarktes, besonders im Leitmarkt China, sehr positiv ein: „Die gesamte Autoindustrie in China boomt, das gilt auch im Bereich der ‚New Energy Vehicles‘.“ Und die Hersteller der NEVs, wie in China elektrifizierte Fahrzeuge genannt werden, investieren kräftig. „In China werden allein die Joint Ventures von Volkswagen 17 Milliarden Euro in die Elektrifizierung stecken. Guangzhou Automotive hat sogar rund 38,5 Milliarden Euro in NEV investiert“, berichtet Hooper. „Und es gibt noch einen Grund für den derzeitigen Boom: Mit dem Auftreten von Tesla hat sich die Wahrnehmung von Elektromobilität stark verändert. Es gibt einen großen Hype um die Marke.“ Diese sei der ganz große Treiber. Besonders jetzt, seitdem die Fahrzeuge lokal in China produziert würden und die Preise fielen. Davon profitierten alle Hersteller. „Vollelektrische Autos stehen momentan sehr hoch im Kurs. Auch der ID.4 von Volkswagen und die EQ-Reihe von Mercedes Benz werden dazu beitragen.“ Außerdem sei die Reichweitenangst schlichtweg verschwunden, was an der Verwendung leistungsfähigerer Batterien und der besser ausgebauten Ladeinfrastruktur liege.
Zwar tragen auch neue staatliche Förderprogramme zum neuerlichen Boom in China bei, aber das Wachstum sei unabhängig davon. „Es werden sogar sehr viele Fahrzeuge über dem Preis von 300.000 Renminbi, das sind umgerechnet etwa 38.500 Euro, verkauft. Bemerkenswert, denn über dieser Grenze wird nicht mehr gefördert“, sagt Hooper. China, der Markt also, auf dem Schmierstoffhersteller präsent sein müssen, um das Geschäft der Zukunft nicht zu verpassen? „Ja“, sagt Hooper, „und deswegen haben wir den Produkt-Launch von FUCHS BluEV hier gestartet – sukzessive werden wir die Produktlinie dann weltweit ausrollen.“
Im „Reich der Mitte“ werden die meisten Elektroautos verkauft, hier sind alle wichtigen internationalen Marktteilnehmer vertreten. Gerade chinesische Automobilhersteller wie BYD selbst sind an der Spitze der Verkaufsranglisten zu finden, und neue Spieler wie das Schanghaier E-Auto-Start-Up NIO beeindrucken mit technologischen Innovationen wie dem Batterietausch in nur drei Minuten. Die Entscheidung FUCHS BluEV in diesem Markt zu präsentieren erscheint da nur allzu folgerichtig. 160 Besucher aus der Branche und ein Vielfaches an Teilnehmern auf der Online-Besucherplattform waren am 4. September 2020 in Schanghai auf dem von FUCHS veranstalteten „Future Mobility China Technology Forum“ dabei.
Der Bedarf an neuen Schmierstoffen für die E-Mobilität ist offensichtlich. Getriebeöl, Kühlmittel und Fette kommen in NEVs mit elektrischen Modulen, Sensoren und Schaltkreisen in Kontakt. Elektrische Energie sowie elektromagnetische Felder wirken auf sie ein. „Darauf müssen sie abgestimmt werden“, erklärt Jörg Wehrle, Vice President Global Product Management Strategy bei FUCHS. Darüber hinaus strahlen Motoren, Batterien und andere Antriebskomponenten in Elektrofahrzeugen viel Wärme ab, die abgeführt werden muss. „Effektive Kühlkonzepte werden immer mehr an Bedeutung gewinnen“, so Wehrle. Ferner werden Elektromotoren mit immer höheren Drehzahlen betrieben, um die Effizienz zu steigern. Deshalb werden neue Untersetzungsgetriebe mit höheren Antriebsdrehzahlen und weniger Gangsprüngen entwickelt. „Auch diese Untersetzungsgetriebe werden in Kombination mit elektrischen Modulen verwendet. Deswegen muss das in ihnen verwendete Getriebeöl mit den gewählten Modulmaterialien kompatibel sein. Das ist eine große Herausforderung für Entwickler von Schmierstoffen“, führt Wehrle aus.
FUCHS BluEV ist speziell auf diese Bedürfnisse abgestimmt und deckt sämtliche Anwendungsbereiche von der Schmierung über das Thermomanagement bis hin zu verschiedenen Spezialprodukten wie Korrosionsschutzbeschichtungen ab. „Wir sind die einzigen, die eine allumfassende, eigens entwickelte Plattform für die E-Mobilität liefern“, so Gary Hooper.
Warum das so ist? Jörg Wehrle erklärt sich diesen Umstand durch die große Erfahrung und die langjährigen Entwicklungspartnerschaften mit der Automobilbranche: „Seit mehr als 90 Jahren entwickeln wir Schmierstoffe und verfügen über umfassendes Know-how in den Bereichen Engineering, Produktion und Service.“ Man sei deshalb global aufgestellt und arbeite weltweit eng mit den größten Herstellern und Zulieferern zusammen. „Wir stellen unser fundiertes Automobil-Know-how global zur Verfügung. Dadurch wiederum wächst unser Know-how. Dass wir uns dabei ausschließlich auf Schmierung und Spezialflüssigkeiten fokussieren, macht uns zu den Spezialisten in der Branche.“ Mit der Frage im Hintergrund, wie man E-Mobilitätslösungen zu maximaler Effizienz verhelfen könnte, sei eine Produktlinie entstanden, die sämtliche Aspekte dieser Technologie abdecke. „Das war der konsequente Schluss“, findet Wehrle.
Dass im Markt ein großer Bedarf an solch einer Plattform besteht, lassen laut Gary Hooper die vielen konkreten Projektgespräche erkennen, die sich für FUCHS China aus dem „Future Mobility China Technology Forum“ ergeben haben. „Wir bekommen viel Feedback. Bei der Veranstaltung selbst wurden sehr viele Fragen zu unseren Produkten gestellt – von lokalen Herstellern, aber auch von internationalen OEMs.“ Gespräche zur technischen Vertiefung mit Volkswagen China und anderen großen, internationalen Unternehmen seien bereits gefolgt. Auch über die Lieferung von Spezialflüssigkeiten für Schnellladestationen sei man mit einem internationalen Joint Venture im Gespräch. Konkrete Anwendungsfelder werden so rasch zu greifbaren Projekten.